Wirtschaft
Auch wenn Gabun schon seit 1960 ein unabhängiger und selbständiger Staat ist, wurde es doch fast 40 Jahre autokratisch verwaltet. Erst Mitte der Neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts begann man, staatliche Betriebe zu privatisieren. Als ehemalige französische Kolonie fühlt man sich auch heute noch den Franzosen verbunden. Das zeigt sich etwa an der französischen Amtssprache, auch wenn die meisten eher Fang, Kota, Teke, Baka oder Lumba sprechen. Darüberhinaus gibt es noch weitere 33 Sprachen, die von den Einheimischen zur Verständigung genutzt werden.
Die gabunische Währung ist der stark an Frankreich orientierte und mit einem seit Jahrzehnten festen Tauschwert manifestierte CFA-Franc, der sowohl in Äquatorialguinea, Kamerun, Kongo, Tschad, der zentralafrikaischen Republik, als auch in Gabun existiert.
Die Ölvorräte in der Tiefsee vor der Küste und auch auf dem Festland sorgen für die Grundeinkünfte des Landes und bescheren ein Bruttosozialprodukt von rund 7.000 US$ je Einwohner, womit Gabun zu den wohlhabenden Ländern in dieser Region zählt, auch wenn das Einkommen doch sehr ungleich verteilt ist, leben doch dreiviertel aller Einwohner in Armut.
Leider sind die neu erschlossenen Quellen nicht sonderlich ergiebig, sprich der Aufwand der Ölproduzenten wird mit der Zeit immer höher, während der Ertrag nicht im selben Maße steigt.
Ein weiterer wichtiger Exportartikel ist Holz. Der größte Teil des Holzexportes besteht aus Okumé, bei uns auch als Gabun-Mahagoni bekannt, welches hier hauptsächlich als Furnier verwendet wird. Ein begehrter Bodenschatz ist Mangan, ein chemisches Element, welches hauptsächlich in der Stahlindustrie Verwendung findet. Gabuns Anteil an der weltweiten Produktion beträgt 13 Prozent.
Auch Uran zählt zu den Rohstoffen, die Gabun exportiert. Vor allem Frankreich war lange Zeit der Hauptnehmer dieses spaltbaren Produktes, setzen die doch voll und ganz auf Energiegewinnung aus Atomreaktoren. Doch das Vorkommen ist endlich und die bisherigen Quellen sind nahezu erschöpft.
Zu den wichtigsten Aussenhandelspartnern zählen neben den USA die EU, China und Japan. Wobei es ein Ungleichgewicht zwischen Export und Import gibt. Während zweidrittel aller Importe aus der EU stammen gehen 55 Prozent der Exporte in die USA.